Lust auf Weiterbildung? So überzeugen Sie den Chef!

Es reizt Sie schon sein Längerem, sich beruflich weiterzuentwickeln – aber wie können Sie Ihren Arbeitgeber von der geplanten Aufstiegsfortbildung überzeugen? Sie haben richtig Lust auf den nächsten Karrieresprung, möchten einfach Ihr Wissen erweitern oder in neue Themenbereiche hineinschnuppern? Eine Weiterbildung bringt Sie persönlich weit voran – nutzt aber auch dem Unternehmen. Da viele Chefs diese Chancen nicht von sich aus sehen, ist in puncto Fortbildung häufig Eigeninitiative gefragt. Doch wie bringen Sie Ihr Anliegen am besten vor?

Gut vorbereitet ins Gespräch

Starten Sie positiv und sagen Sie Ihrem Chef, warum Sie gerne in dieser Firma arbeiten. Leiten Sie dann geschickt über und zeigen Sie auf, an welchen Stellen das Unternehmen dank Mitarbeitern mit entsprechender Expertise noch erfolgreicher sein könnte. Dann äußern Sie Ihre Bereitschaft, diese Entwicklung zu unterstützen sowie Ihren Wunsch zur Weiterbildung – verbunden mit der Hoffnung, dass Ihr Arbeitgeber Sie dabei unterstützt.

Wie diese Unterstützung konkret aussehen könnte? Darüber haben Sie sich natürlich bereits Gedanken gemacht: Optimal wäre natürlich, wenn Ihr Arbeitgeber die Gesamtkosten übernimmt. Schließlich wird er zukünftig von Ihrem Know-how profitieren. Ein Kompromiss wäre eine teilweise Kostenübernahme mit der Zusagen einer bezahlten Freistellung für Präsenzveranstaltungen und Prüfungen. Können Sie Verhandlungsoptionen auf den Tisch legen, wirkt das sehr motiviert.

Gemeinsam ans Ziel

Obwohl Basis für eine zukunftsfähige Entwicklung, ist Weiterbildung in vielen Betrieben noch immer keine entscheidende Säule der Firmenkultur. Stoßen Sie mit Ihrem Wunsch nach einer Aufstiegsfortbildung bei Ihrem Chef auf taube Ohren, kann sich der Umweg über den Personal- oder Betriebsrat lohnen. Oder Sie tragen Ihr Anliegen gemeinsam mit anderen weiterbildungswilligen Kollegen als Team vor.

– Tarik Ünal, Dozent

Entkräften Sie mit einer gut vorbereiteten Präsentation beispielsweise wirtschaftliche Vorbehalte und zeigen Sie auf, welche (montären) Effekte besser ausgebildete Mitarbeiter mittelfristig erzielen können. Oft blocken Vorgesetzte den Wunsch nach Weiterbildung ab, weil sie nach deren erfolgreichem Abschluss eines Unternehmenswechsel der Mitarbeiters befürchten. Dieses Argument lässt sich leicht mit Statistiken entkräften, die eine Stärkung der Mitarbeiterbindung durch Weiterbildung belegen. Wählen Sie Ansprechpartner am besten ein Mitglied der Geschäftsführung aus, das Ihnen für Ihr Anliegen am zugänglichsten erscheint.

Aber was ist, wenn der Chef rigoros jegliche Unterstützung versagt? Dann sollten Sie sich Ihre berufliche Zukunft sowie persönliche Zufriedenheit nicht durch Ignoranz verbauen lassen. Gönnen Sie sich Ihre Wunsch-Weiterbildung auf eigene Kosten und setzen Sie diese von der Steuer ab – und wechseln Sie vor allem die Firma.

Als Industriemeister plötzlich mit Führungsverantwortung: So klappt’s mit den Kollegen

Haben Sie als Industriemeister den Sprung in eine verantwortungsvolle Position mit Aufgaben in der Personalführung und Ausbildung geschafft, tragen Sie wesentlich zu einem reibungslosen Betriebsablauf bei. Damit Sie die Aufgaben, die mit dem neuen Job einhergehen, erfolgreich erfüllen können, kommt es insbesondere auf einen guten Kontakt mit den neuen Kollegen an. Hier erhalten Sie wertvolle Tipps für den Einstieg.

So bestehen Sie die erste Bewährungsprobe: Kommunikation als Türöffner

Dass Sie die nötige Qualifikation für den Job besitzen, haben Sie mit der erfolgreichen Meisterprüfung bewiesen. Jetzt gilt es, sich in der neuen Position zu bewähren. Dabei geht es in einem ersten Schritt vor allem darum, Vertrauen und Respekt zu gewinnen. Gerade, wenn eventuell größere Umstrukturierungen im Team geplant sind, werden Ihnen wahrscheinlich Misstrauen oder sogar Ablehnung entgegenschlagen. Legen Sie in diesem Fall viel Fingerspitzengefühl an den Tag. Erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihren Kollegen, welche Abläufe schon jetzt gut funktionieren, wo Konfliktpotential besteht und welche Erwartungen die Mitarbeiter an Sie als neuen Vorgesetzten haben. So schaffen Sie eine stabile Basis, auf der Sie nach und nach Ihre persönlichen Vorstellungen und betriebliche Notwendigkeiten umsetzen können.

Was gute Kommunikation als „frisch gebackene“ Führungskraft ausmacht:

  • Stellen Sie Fragen und lernen Sie so bestehende Strukturen und Abläufe kennen.
  • Bringen Sie der Meinung Ihrer Mitarbeiter Wertschätzung entgegen.
  • Nehmen Sie sich Zeit für das Kennenlernen und vereinbaren Sie Einzel- und Gruppengespräche.
  • Greifen Sie Befürchtungen und Sorgen auf und zeigen Sie Bereitschaft, an Lösungen zu arbeiten.

Der zweite Schritt: Lassen Sie den Worten Taten folgen

Zeigen Sie, dass Sie zwar eine leitende Position bekleiden, aber dennoch teamfähig sind und auf Augenhöhe agieren. Begegnen Sie Ihren Kollegen mit Neugier und zögern Sie nicht, gerade bei schwierigen Aufgaben Hilfsbereitschaft an den Tag zu legen. Bei der Umsetzung von Veränderungen und neuen Ideen ist Transparenz Trumpf. Treten Probleme auf, gehen Sie in die Offensive und sprechen die Schwierigkeiten ehrlich und offen an. Unter der Prämisse „Team vor Karriere“ dürfen Sie aber anstehende Aufgaben konsequent durchziehen, auch wenn es sich um weitreichende personelle oder strategische Veränderungen handelt. Gestalten Sie dabei die Anfangsphase im neuen Job nicht überhastet, sondern nehmen Sie sich immer wieder die Zeit, selbstkritisch Bilanz zu ziehen und kommunizieren Sie Ihre Strategie transparent. So beweisen Sie Souveränität und nutzen zugleich das volle Optimierungspotential. Schließlich tragen Sie als Führungskraft Verantwortung für Ihre Mitarbeiter und zugleich für einen Teil des Unternehmens.

Industriemeister oder Staatlich geprüfter Techniker: Welche Aufstiegsfortbildung passt zu Ihnen?

Für technisch qualifizierte Fachkräfte, die als Berufspraktiker Lust auf neue Herausforderungen im Job haben, stehen grundsätzlich zwei Wege offen: Ob Sie eher als Industriemeister oder als Staatlich geprüfter Techniker den gewünschten Erfolg erreichen, hängt vor allem von Ihren persönlichen Zielen und Voraussetzungen ab. Mit beiden Abschlüssen erreichen Sie Stufe sechs von acht im Deutschen Bildungsrahmen. Dieses Niveau entspricht dem des Bachelorabschlusses. Obwohl gleichwertig, gibt es doch bedeutsame Unterschiede zwischen Industriemeister und Staatlich geprüftem Techniker. Mit diesen beiden Abschlüssen bereiten Sie sich auf ganz unterschiedliche zukünftige Tätigkeiten vor.

Die Aufstiegsfortbildung zum Staatlich geprüften Techniker

Wie beim Industriemeister ist auch für die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker eine mehrjährige Berufserfahrung Voraussetzung. Die darauf basierende Fortbildung umfasst dann 2.400 Unterrichtsstunden. Dabei liegt ein starker Fokus auf theoretischem Wissen. Zu den Unterrichtsfächern zählen unter anderem Mathematik, Deutsch und Englisch sowie Wirtschafts- und Sozialkunde.

Die Weiterbildung zum Industriemeister

Auch beim Titel „Industriemeister“ handelt es sich um einen staatlich anerkannten Abschluss. Die Prüfungen für die verschiedenen Fachrichtungen erfolgen vor der IHK. Um diese absolvieren zu dürfen, müssen eine abgeschlossene Berufsausbildung und einschlägige Erfahrungen vorgewiesen werden. Die Prüfungsvorbereitung ist mit etwa 1.500 Unterrichtsstunden inklusive der Vorbereitung auf den Ausbilderschein deutlich weniger umfangreich. Vor allem die allgemeinbildenden Fächer spielen bei dieser Aufstiegsfortbildung eine nachgeordnete Rolle.

Industriemeister und Staatlich geprüfter Techniker im direkten Vergleich

Während beim Staatlich geprüften Techniker der Schwerpunkt eher im theoretischen Bereich liegt, steht beim Industriemeister der Praxisbezug im Vordergrund.

Die Weiterbildung zum Industriemeister zielt daher eher auf eine Führungsposition in einem Industriebetrieb ab. Unter anderem arbeiten Industriemeister als Schicht-, Abteilungs- oder Montageleiter. Ebenso besitzen sie beste Voraussetzungen für Aufgaben in der Qualitätssicherung. Auch Techniker empfehlen sich für Führungspositionen, schlagen aber oft eine Fachkarriere in den Bereichen, Einkauf, Vertrieb oder Konstruktion ein. Sie sind im Qualitätsmanagement, in der Entwicklung oder als Produktionsleiter tätig.

Die Gehaltschancen sind bei beiden Abschlüssen vergleichbar. Während ein Maschinenbautechniker durchschnittlich 3.900 Euro brutto im Monat verdient, liegt das Gehalt eines Industriemeisters Metall IHK zwischen 2.400 Euro und 4.700 Euro. Die Gehaltsspanne ist also deutlich größer und der mögliche Spitzenverdienst höher.

Die tatsächlichen finanziellen Chancen einer Aufstiegsfortbildung zum Industriemeister oder dem Staatlich geprüften Techniker hängen von diversen Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem die Größe des Unternehmens, die Berufserfahrung und die Branche. Entscheidend ist auch, ob ein Tarifvertrag vorhanden ist und ob und in welchem Ausmaß Führungsverantwortung übernommen wird. Im Allgemeinen liegt der Durchschnittsverdienst von Industriemeistern und Technikern in den südlichen Bundesländern über dem in den nördlichen Regionen.

E-Learning: Warum berufliche Weiterbildung stärker auf digitale Medien setzen sollte

Im Zuge der Corona-Krise hat sich der Trend beschleunigt. Aber auch schon vor den Schulschließungen haben viele Unternehmen den Wert der digitalen Fort- und Weiterbildung erkannt. Seit 2012 fördert zudem das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Einsatz digitaler Medien im Rahmen der beruflichen Bildung.

Was ist eigentlich E-Learning?

E-Learning beschreibt den Wissenserwerb unter Einsatz digitaler Medien und kann sowohl online als auch offline erfolgen. Grundsätzlich werden unter „digitalen Medien“ alle Formate zusammengefasst, für deren Nutzung ein elektronisches Endgerät benötigt wird. Dabei kann es sich um Lernprogramme für das Lernen im individuellen Tempo handeln oder um Online-Kurse, E-Books, Übungsaufgaben oder Erklärvideos. Ebenso möglich sind Videokonferenzen oder das gemeinsame Lernen als Klasse oder Seminar in virtuellen Räumen. Eine Erweiterung erfährt das digitale Lernen durch den Austausch in Lerngruppen oder Angebote zur Selbstreflexion. Einen völlig neuen Ansatz verfolgen die sogenannten „Serious Games“.

Warum Unternehmen Online-Weiterbildungen fördern sollten

Das digitale Lernen ermöglicht es den Mitarbeitern, ihre Kenntnisse orts- und zeitunabhängig zu erweitern. Gerade, wenn nur ein begrenztes Budget zur Verfügung steht, wird der Zugang zu passenden Angeboten erleichtert. Da man die Weiterbildung auf dem eigenen Endgerät absolvieren kann, entfallen zudem Reise- und eventuelle Übernachtungskosten. Auch lassen sich dank der flexiblen Zeiteinteilung Ausfallzeiten der Mitarbeiter minimieren.

Weitere Vorteile der digitalen Weiterbildung im Unternehmen auf einen Blick:

  • Vielfältige Gestaltung der Lerninhalte mit Texten, Videos, Audiodateien, Webinaren, Chats und interaktiven Übungen.
  • Möglichkeit der kurzfristigen Aktualisierung der digitalen Lerninhalte
  • Flexibler Zugriff auf die Lerninhalte für eine individuelle Gestaltung des Lernprozesses
  • Gemeinschaftsgefühl trotz fehlender räumlicher Nähe: gegenseitige Unterstützung und fachlicher Austausch in der Community
  • Verbesserter Zugang zu beruflicher Weiterbildung dank teilweise unbegrenzter Teilnehmerzahl
  • E-Learning als automatisches Training für den Umgang mit digitalen Medien und damit wertvolle Vorbereitung auf neue Tätigkeitsbereiche

Damit Mitarbeiter von Online-Weiterbildungen tatsächlich umfassend profitieren können, müssen verschiedenen Anforderungen erfüllt sein: Eventuell ist eine gewisse Einarbeitungszeit vonnöten, damit sich die Teilnehmer mit den relevanten Formaten vertraut machen können. Erforderlich ist außerdem ein hohes Maß an Selbstdisziplin. Damit Teilnehmende tatsächlich vollkonzentriert bei der Sache bleiben, empfiehlt sich der Einbau interaktiver Einheiten. Gefördert wird die Motivation zudem durch Aufgabenstellungen und Strategien, die dem aktuellen Kenntnisstand der Teilnehmer entsprechen und nahtlos daran anknüpfen. Gelingt es Unternehmen, das Wissen und die Fähigkeiten ihrer Belegschaft kontinuierlich zu erweitern, stärken sie nachhaltig ihre Position am Markt. Mit Online-Weiterbildungen können sie auf neue Bedarfe und Entwicklungen ohne große zeitliche Verzögerungen besonders flexibel reagieren.

Was Studenten von modernen Online-Weiterbildungen erwarten

Gerade im Bereich der beruflichen Fort- und Weiterbildung vergrößert sich das Angebot an E-Learning rasant, aber erst langsam entwächst das digitale Lernen den Kinderschuhen. Damit Online-Kurse noch erfolgreicher werden, ist es wichtig, zu wissen, was eigentlich die Studierenden von den Lehrgängen erwarten.

Die Zukunft des E-Learnings: Mobile Learning

Mobile Endgeräte sind im Alltag jederzeit verfügbar und machen E-Learning besonders flexibel. Daher kommt es bei einer digitalen Lernplattform unbedingt auf ein Responsive Design an. Nur dann kann ein Online-Campus seinen größten Vorteil – die uneingeschränkte Verfügbarkeit rund um die Uhr und an jedem gewünschten Ort – voll ausspielen.

Wissen mit starkem Praxisbezug

Theoretisches Wissen ist wichtig – um dieses jedoch auf Anwendungsmöglichkeiten übertragen zu können, bedarf es eines eindeutigen Praxisbezugs. Je ausgeprägter die Verbindung der Lerninhalte zur Arbeitswelt gestaltet ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Lerninhalte dauerhaft im Gedächtnis bleiben. Dafür stehen verschiedene E-Learning-Methoden zur Verfügung: Zur Veranschaulichung empfehlen sich beispielsweise Videos oder das immersive Lernen mit Virtual Reality. Diese verschiedenen Dimensionen des digitalen Lernens sorgen zudem für willkommene Abwechslung und gestalten die Prüfungsvorbereitung interessant und interaktiv.

Digitales Lernen mit sozialer Komponente

Der Trumpf des E-Learnings ist die Individualität: Lernort und -zeit lassen sich ebenso frei wählen wie das Lerntempo. Allerdings ist angesichts dieser weitreichenden Freiheiten ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen gefragt. Sehr motivierend und bestärkend wirkt der Kontakt mit anderen Kursteilnehmern. Moderne E-Learning-Angebote setzen daher auch auf den sozialen Austausch – beispielsweise direkt über die Lernplattform oder eine App. So sind die Studierenden untereinander und mit ihren Dozenten eng vernetzt und haben jederzeit die Möglichkeit, sich zu fachlichen Themen auszutauschen und Fragen zu stellen.

Klare Strukturen und Benutzerfreundlichkeit

Um den gewünschten Content abzurufen, genügt bei alltäglichen Anwendungen wie Streaming-Diensten, Social Media und Websites oft ein einziger Klick. Ebenso viel Komfort und Bedienfreundlichkeit erwarten Studierende beim digitalen Lernen. Die Navigation muss intuitiv erfolgen können. Dafür sorgt ein klares Layout. Ebenso wichtig für eine problemlose Orientierung auf der Online-Lernplattform sind gut gegliederte Kurse: Die Inhalte sollten logisch aufeinander aufbauen und in passende Einheiten unterteilt sein. Sind die Kurseinheiten eher kurzgehalten, vermitteln sie rascher ein motivierendes Erfolgsgefühl. Zudem unterstützen sie das sogenannte „Microlearning“, bei dem der Lernstoff in kleinen Portionen aufgenommen wird.

Fazit

Moderne E-Learning-Plattformen erfüllen vor allem drei Erwartungen der Studierenden: Sie ermöglichen unkompliziertes Mobile Learning, das sich problemlos in den Tagesablauf integrieren lässt. Microlearning sorgt dafür, dass auch in kleineren Zeitfenstern sichtbare Fortschritte erzielt werden können. Die dritte wichtige Komponente ist der Kontakt zu anderen Kursteilnehmern: Auf den Austausch mit ihren Kommilitonen möchten die meisten Studierenden auch beim flexiblen E-Learning nicht verzichten.

Technischer Betriebswirt – tolle Perspektiven für Industriemeister

Wer den Meistertitel in der Tasche hat, besitzt optimale Voraussetzungen für den beruflichen Aufstieg. Doch ist mit der erfolgreich absolvierte Aufstiegsfortbildung in puncto Karriere tatsächlich schon das Ende der Fahnenstange erreicht? Wer eine leitende Position anstrebt, kann mit dem Technischen Betriebswirt noch einen Schritt weitergehen.

Technischer Betriebswirt – warum ist die Aufstiegsfortbildung so attraktiv?

Ist im Qualifikationsrahmen schon der Meister dem Niveau 6 zugeordnet, schaffen Sie mit dem Technischen Betriebswirt den Sprung auf das Niveau 7. Dank spannender Inhalte eröffnet Ihnen die Aufstiegsfortbildung noch mehr berufliche Möglichkeiten und ist zudem deutlich leichter zugänglich als ein Hochschulstudium. Im Vergleich zur Lehre an der Universität stehen bei der Fortbildung zum Betriebswirt Praxisorientierung und Projektarbeiten im Fokus – für eine optimale Vorbereitung auf den Berufsalltag in einer leitenden Position. Den Zugang ins mittlere Management eröffnet Ihnen bereits der Industriemeister IHK. Als Technischer Betriebswirt verfügen Sie zudem über ein deutlich breiteres Wissen rund um das betriebswirtschaftliche Handeln.

Überblick über zentrale Lehrinhalte

Wer den Technischen Betriebswirt anstrebt, beschäftigt sich während der Prüfungsvorbereitung nicht nur mit technischem Fachwissen, sondern auch mit den Grundlagen der Betriebswirtschaft. Sie erhalten Einblick in die Bereiche Marketing, Volkswirtschaftslehre, Buchhaltung, Investitionsrechnen und Finanzplanung. Ebenso beschäftigen Sie sich mit dem Einkauf sowie den rechtlichen Grundlagen von Ein- und Verkauf. Auch stehen Informations- und Kommunikationstechniken, Beschaffungsprozesse, Produktionsfaktoren oder Logistikkonzepte auf der Agenda. Um sich auf eine Führungsposition vorzubereiten, verschaffen Sie sich einen tieferen Einblick in das Personalmanagement, in die diversen Aspekte der Unternehmensführung sowie in das Projekt- und Zeitmanagement.

Ein Teil der Prüfung ist technikbezogene Projektarbeit. Hier zeigen Sie, dass Sie eine komplexe Problemstellung erfassen, umfassend beurteilen und lösen können. Die Projektarbeit wird dem Prüfungsausschuss präsentiert und in einem Fachgespräch erörtert.

Sich als Industriemeister weiterbilden – warum überhaupt?

Als Industriemeister verfügen Sie über eine angesehene berufliche Qualifikation, die Ihnen bereits viele Türen öffnet und mit attraktiven Gehaltschancen einhergeht. Dennoch kann es sich lohnen, die Karriereleiter noch ein Stückchen weiter zu erklimmen. Vielleicht sind Ihre Ambitionen im Job noch größer oder Sie suchen nach neuen Herausforderungen mit noch mehr Verantwortung. Eventuell planen Sie auch den Schritt in die Selbstständigkeit und möchten sich das dafür nötige betriebswirtschaftliche Wissen aneignen.

Kollaboratives Lernen – sehr effektiv, aber auch im Fernstudium möglich?

„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ – So würde Aristoteles für kollaboratives Lernen plädieren. Tatsächlich kann das Lernen mit einem Partner oder einer Gruppe viele Vorteile bergen, den Wissenserwerb beschleunigen und das Gelernte besser festigen.

Die folgenden Lerntipps zeigen, wie das konkret funktioniert:

1. Von anderen lernen

Innerhalb einer Gruppe kann ein bereichernder Wissensaustausch stattfinden. Äußern sich Ihre Teamkollegen zu einem Thema, erleben Sie neue Herangehensweisen und können Rückfragen stellen. Dabei entwickeln Sie unter Umständen gemeinsam neue Sichtweisen und Lösungsmöglichkeiten. Präsentieren Sie den anderen Gruppenmitgliedern ein Thema, erfahren Sie anhand deren Rückmeldungen, ob eventuell noch Wissenslücken aufklaffen oder Argumentationswege nicht schlüssig sind und können daran arbeiten.

2. Lernen als aktiver Prozess

Bringen Sie sich beim Lernen in der Gruppe voll ein und machen Sie den Wissenstransfer damit zu einem lebendigen Prozess. So wird neues Wissen nicht nur einfach im Gehirn abgelegt, sondern sofort angewandt, was den Zugriff deutlich erleichtert. Lassen Sie Ihr Gehirn assoziativ arbeiten und zetteln Sie eine spannende Diskussion zu einem schwierigen Thema an: So entsteht ein Kontext als perfekte Gedächtnisstütze.

3. Soft Skills gibt es on top!

In einer Lerngruppe bringen Ihre Kollegen nicht nur ihr jeweiliges Fachwissen ein. Mit dabei haben sie auch eine individuelle Persönlichkeit, unterschiedlichen Stärken in der Kommunikation und vielfältige Lernerfahrungen. Daraus entwickelt sich immer eine gewisse Gruppendynamik mit einer bestimmten Rollenverteilung. Werfen Sie einen kritischen Blick darauf und reflektieren Sie, wie Lösungsvorschläge oder divergente Ansichten jeweils vertreten werden. Nutzen Sie das kollaborative Lernen nicht nur zum effektiveren Wissenserwerb, sondern trainieren Sie zugleich auch Ihre sozialen und kommunikativen Kompetenzen. Wer als Industriemeister IHK eine Führungsposition anstrebt, sollte in puncto Entscheidungsfindung, Konfliktlösung und Gesprächsführung ohnehin sattelfest sein.

Kollaboratives Lernen an der Meisterfernschule

An der Meisterfernschule lernen Sie in Ihrem ganz individuellen Rhythmus – und sind dennoch vernetzt. Schließlich wissen die Macher des Konzepts um die essentielle Bedeutung der sozialen Einbettung des Lernens. Auf dem Online-Campus bleiben Sie in Kontakt mit Ihren Kommilitonen. Tauschen Sie sich zu bestimmten Themen aus oder bilden Sie feste Lerngruppen – um all die oben genannten Vorteile des kollaborativen Lernens für Ihren Prüfungserfolg nutzen zu können.

Corona-Krise: Weiterbildung im Mittelstand bricht ein

Etwa die Hälfte aller mittelständischen Betriebe in Deutschland hat in Folge der Corona-Krise 2020 auf die Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeiter verzichtet. Wie die im April 2021 veröffentlichte Untersuchung der Förderbank KfW zeigte, legten knapp 1,9 Millionen Unternehmen sämtliche Angebote auf Eis. Dieser immense Einbruch schmälert nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit von KMU, sondern hemmt auch die berufliche Weiterentwicklung vieler ambitionierter Beschäftigter.

KfW-Chefsvolkswirtin Köhler-Geib macht für den abrupten Weiterbildungsstopp vor allem einen Mangel an Zeit, Geld und Planungssicherheit verantwortlich. 38 % der KMU fuhren ihre Aktivitäten im Bereich der Fortbildung auf ein niedriges Niveau zurück. Jeder zweite Betrieb davon strich sogar sämtliche Angebote. Weitere 29 % des Mittelstandes verzichten ohnehin auf (betriebliche) Weiterbildung.

Gründe für den massiven Einbruch

Die Krise hat viele Unternehmen an den Rande ihrer Existenz gebracht. So hat der Studie der KfW zufolge jeder zweite Betrieb, der ums Überleben kämpft, die Weiterbildung seiner Mitarbeiter ausgesetzt. Zudem haben die meisten Fortbildungen vor Corona als Präsenzveranstaltungen stattgefunden. Diese lassen sich aber kaum mit dem Infektionsschutz vereinbaren. Zwar sind mittlerweile zahlreiche attraktive digitale Angebote wie die Meisterfernschule entstanden. Auf einen nahtlosen Übergang zu Online-Alternativen waren viele Anbieter und auch die Betriebe jedoch nicht vorbereitet.

Warum Weiterbildung im Mittelstand unentbehrlich ist

Der Mittelstand gilt traditionell als „Rückgrat“ der deutschen Wirtschaft. Schon vor Corona konnte die Digitalisierung in KMU nur verhalten Fahrt aufnehmen: Fehlten damals schon entsprechende Kompetenzen bei vielen Beschäftigten. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes in absehbarer Zukunft zu sichern, sollten die Weiterbildungsaktivitäten laut Köhler-Geib möglichst schnell wieder anlaufen. Dabei hofft sie auf weitreichende Unterstützung der Unternehmen, beispielsweise durch eine steuerliche Förderung der Angebote, staatliche Kostenerstattungen oder zinsgünstige Förderkredite. In diese Kerbe schlägt auch der Bundesverband mittelständische Wirtschaft BVMW. Er befürchtet vor allem eine Qualifizierungslücke bei den Digitalkompetenzen.

Da auch die Unternehmen selbst den Weiterbildungsbedarf – insbesondere rund um die Digitalisierung – erkannt haben, wird es wohl bald eine Trendwende geben.

Kurzarbeit – in Krisenzeiten die Zukunft vorbereiten

Nachdem sich 2020 so viele Menschen wie noch nie in Kurzarbeit befunden haben, hat die Bundesregierung die aktuellen Regelungen bis Ende 2021 verlängert. Mag dieser „Ausnahmezustand“ für die Betroffenen zuerst als Schock wahrgenommen werden, bietet er doch überraschend positive Chancen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft.

Das Plus an Freizeit zur Weiterbildung nutzen

Während der Kurzarbeit untätig zu Hause auf bessere Zeiten zu warten, ist nicht Ihr Ding? Dann ist der überraschend hohe Freizeitanteil eigentlich die perfekte Gelegenheit, sich neue berufliche Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen.

Kurzarbeit erlaubt es Ihnen, im Daily Business innezuhalten. Nutzen Sie die zwangsverordnete Atempause zur Reflexion: Wo stehen Sie aktuell im Berufsleben? Fühlen Sie sich auf Ihrer Position wohl oder haben Sie Lust auf eine berufliche Veränderung?

In letzterem Fall ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um eine berufliche Weiterbildung zu starten. Verpflichtungen am Arbeitsplatz, die Sie daran hindern könnten, spielen momentan nur eine untergeordnete Rolle.
Ebenso wertvoll ist eine Kurzarbeitsphase, wenn Sie endlich im Umgang mit digitalen Medien fit werden möchten. Oder fühlen Sie sich jetzt schon in der Lage, ein Online-Meeting oder ein Bewerbungsgespräch via MS Teams souverän zu meistern? Gut zu wissen: Mit jeder Aktivität auf Instagram, Facebook und Co. positionieren Sie sich auch vor eventuellen zukünftigen Arbeitgebern. Wer hier geschickt vorgeht, präsentiert sich als attraktiver Kandidat und erhöht seine Chancen bei einer möglichen Bewerbung.

Weiterbildung während Kurzarbeit – ist das erlaubt?

Berufliche Weiterbildung in der Kurzarbeitsphase ist nicht nur erlaubt, sondern unter bestimmten Bedingungen auch förderungsberechtigt. Laut Qualifizierungschancengesetz gibt es für Arbeitnehmer einen gesetzlich verankerten Anspruch auf Weiterbildung. Der Anteil der Fördersumme, den die Agentur für Arbeit übernimmt, ist dabei umso größer, je kleiner das Unternehmen ist. Arbeitgeber lassen sich daher oft sehr leicht von Ihrem Wunsch nach einer Aufstiegsfortbildung während der Kurzarbeit überzeugen.

Die Kurzarbeit ist definitiv ein wichtiger Einschnitt im Arbeitsleben – kann im besten Fall aber eine Phase der erfolgreichen Neuorientierung und der erste Schritt in eine erfolgreiche berufliche Zukunft sein.

Studieren an der Fernschule: praktische Tipps für gutes Gelingen

Mit einer Online-Weiterbildung schenken Sie sich maximale Freiheit. Lernen Sie, wann und wo Sie möchten. Aber um erfolgreich das Ziel zu erreichen, bedarf es einiger Skills. Die wichtigsten Fähigkeiten sind wohl ein ausreichendes Maß an Selbstdisziplin und Eigenmotivation. Damit Sie sich auf dem breiten Weg zum Studienabschluss nicht verlaufen, haben wir einige Tipps rund um die Studienorganisation für Sie zusammengestellt:

1. Auf die richtige Einstellung kommt es an.

Laufende Leistungsnachweise werden sowohl im Präsenz- als auch im Fernstudium gefordert – nur dass Sie in Ihrem Homeoffice weder Dozenten noch andere Studierende „nebenbei“ daran erinnern. Sie müssen daher unbedingt selbst Verantwortung für die Organisation Ihrer Weiterbildung übernehmen und alle wichtigen Termine und Informationen auf dem Schirm haben.

2. Passen die Lernbedingungen?

Richten Sie sich zu Hause einen Arbeitsplatz ein, an dem Sie sich wohlfühlen. Idealerweise steht der Schreibtisch an einem ruhigen und hellen Ort. Von Vorteil ist natürlich auch schnelles Internet. Eventuell checken Sie vor Beginn des Kurses den Vertrag Ihres Anbieters und gönnen sich eine leistungsfähigere Verbindung.

3. Optimieren Sie Ihr Zeitmanagement.

Notieren Sie sich Prüfungstermine und andere wichtige Aufgaben und überlegen Sie, wie viel Zeit Sie für die Erledigung bzw. Prüfungsvorbereitung benötigen. Bewährt hat sich die Erstellung von Wochenplänen mit festen Lernzeiten. Vergesslichkeit lässt sich ganz einfach mit der Erinnerungsfunktion Ihres Smartphones entgegenwirken. Damit die Planung tatsächlich funktioniert, sollten Sie private Termine berücksichtigen und Ihr Zeitmanagement immer wieder kritisch unter die Lupe nehmen: Vielleicht musst der Zeitbedarf angepasst werden oder Ihr Biorhythmus verlangt nach anderen Lernzeiten? Liegen zu viele Aufgaben an, kommt es leicht zum „Verzetteln“: Diesem wirkst du mit einer strukturierten To-do-Liste oder Orga-Apps wie Evernote entgegen.

4. Lassen Sie sich nicht vom Handy ablenken!

Der schlimmste Zeitfresser beim Lernen und Arbeiten zu Hause ist oft das Smartphone. Zwischendurch rasch WhatsApp oder Facebook zu checken, ist häufig viel zu verlockend. Daher: Am besten das Handy außer Reichweite ablegen oder während des Online-Lernens ganz ausschalten.

– Tarik Ünal, Dozent

Für besonders strukturiertes und konzentriertes Lernen empfiehlt sich die Pomodor-Methode: Dabei arbeiten Sie viermal 25 Minuten und gönnen sich zwischendurch nur fünfminütige Pausen, um etwas zu trinken oder kurz aufzustehen. Das Handy ist in dieser Zeit tabu. Erst am Ende dieser intensiven Arbeitsphase dürfen Sie sich ausgiebig belohnen – mit Telefonieren, einem witzigen Chat, einem leckeren Snack oder einer Runde Joggen.

5. Zu Hause und dennoch vernetzt lernen.

Der persönliche Kontakt mit Dozenten und Kommilitonen kann ungeheuer motivierend wirken. Außerdem hilft der direkte Austausch, Themen besser zu verstehen oder neue Sichtweisen zu entwickeln. Nutzen Sie daher unbedingt Kontaktmöglichkeiten wie virtuelle Klassenzimmer, Chats oder Online-Communities, um Verbindungen zu knüpfen. Eventuell entsteht auf diesem Weg sogar eine „Offline-Lerngruppe“ in Ihrer Stadt oder Region.